Wir erhielten zum ZFM 2018 jede Menge Feedback. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die uns über entweder direkt, Discord, YouTube oder gar Speedrun.com Kritik gegeben haben. Intern ist Germench die einzelnen Kritikpunkte am letzten Donnerstag detailliert durchgegangen. Die Antworten, die ich hier niederschreiben werden, basieren auf dieser Analyse.
Des Weiteren sei erwähnt, dass die vereinzelt vorkommenden Widersprüche darauf beruhen, dass mancher Punkt von verschiedenen Personen unterschiedlich wahrgenommen wurde. Was der eine positiv fand, empfand der andere dann als negativ. Kommen wir zu dem Feedback und dem, was wir diesbezüglich beschlossen haben:
Chat:
+ Interaktion mit dem Chat während eines Runs
– Chatinteraktion fehlte vor allem zu Beginn
Dass der Chat fehlte, ist uns am Anfang nur am Rande aufgefallen. Wir waren zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Erst so ab Mitte des Events kam endlich jemand auf die Idee, einen separaten Monitor aufzustellen, auf dem der Chat zu sehen war. Das werden wir nächsten Mal direkt zu Beginn machen.
Gleichzeitig wäre es auch eine Überlegung wert, den Chat auch für das Publikum sichtbar zu machen. Dies dürfte vermutlich mit dazu beitragen, dass die Atmosphäre nochmal besser sein wird, da dann die Leute nicht auf ihr Handy schauen, sondern auf die Leinwand.
Couch:
+Es war immer jemand von der Germench Crew dabei, der fragte, ob er mit auf die Couch dürfte
– Couchbesetzung zu random, Couch war manchmal leer
– Runner nicht alleine auf der Couch lassen
Was immer wieder ein Thema sein wird, sind Dinge, die im Prinzip selbstverständlich sind, aber an die wegen dem Planungschaos nicht mehr gedacht wurde. Auch die Couchbesetzung gehört dazu. Wir hätten definitiv deutlich vor Beginn die Runner fragen müssen, ob und wen sie auf der Couch haben möchten, bzw. ob es ihnen egal ist. Da dies nicht geschah, war der Runner oftmals alleine.
Das wird beim nächsten Mal besser laufen.
Event:
+Gutes, schönes Event
+Sehr schöne Atmosphäre
Der für mich wichtigste Punkt. Bei nahezu jeder Kritik, die wir erhielten, wurde die Veranstaltung/der Stream an sich gelobt. Das heißt, dass wir trotz allem Chaos, das vorher geschah, gute Arbeit leisteten.
Wobei aber das Wetter ebenfalls eine wichtige Rolle dabei gespielt haben dürfte. Denn durch die warmen Temperaturen bedingt konnten die Leute sich ja auch auf der zum Streamingraum angrenzenden Terrasse aufhalten.
Location:
+ Sehr gute Location
+ Angenehmer Practice und Streamingraum
+ Guter Schauplatz
– Practice Room zu limitiert
– Abstand zwischen draußen und drinnen beim Streaming Room (Man konnte Leute von draußen hören)
– Mangelndes Internet im Practice Room
Die Location hatte ihre Vorteile, aber auch ihre deutlichen Nachteile. Gut war, dass das Event quasi direkt neben einem Restaurant stattfand und wir die Terrasse nutzen konnten. Beide Punkte, kombiniert mit dem exzellenten Wetter, sorgten für gute Stimmung, so dass die Leute sich teilweise überwiegend eher draußen als drinnen aufhielten.
Was allerdings ebenfalls dazu führte, dass sie im Stream zu hören waren. Ursache dafür war, dass die Schiebetür, die beide Bereiche trennte, trotz zigfachem Einsatz von Schmiermittel sehr schwer zu bewegen war. Dass es einen Trick dabei gab, erfuhren wir leider erst nach Eventende.
Der Practiceroom ist hingegen ein anderes Thema. Ihn zu erreichen war vor allem dann ein Problem, wenn das Restaurant zu war und man dementsprechend teilweise durchs Dunkeln tapern musste. Auch da müsste man, wenn das ZFM nächstes Jahr erneut im Decksteiner Tennis Club stattfinden würde, sich überlegen, ob und wie man nicht irgendwie für Beleuchtung sorgen kann. Nötigenfalls müssen Leute dann ihre Taschenlampen zur Verfügung stellen.
Der Practiceroom an sich war meiner Meinung nach nicht wirklich limitiert. Er war halt »nur« in Sachen Practicequipment sehr dürftig ausgestattet, aber darauf wird beim Equipmentpunkt nochmal näher eingegangen werden.
Was man beim Practiceroom abseits des Practiceequipments nächstes Mal definitiv machen muss, ist für bessere Beleuchtung und Heizung sorgen. Ersteres dürfte kein Problem sein, da vor Ort, wie wir leider erst zu spät erfuhren, durchaus Lampen waren, die wir hätten nutzen können und dürfen. Für die Beheizung muss man mal gucken, ob man irgendwie Heizstrahler oder Ähnliches für wenig Geld besorgen kann.
Organisation
+ Gute Onsite-Organisation (Dinge liefen nicht drunter und drüber)
Dass die Onsite-Orga so gut lief, war ein Glücksfall. Aber hier muss man auch anmerken, dass dennoch großer Verbesserungsbedarf besteht. Mehr dazu, wenn es um die Leute vor Ort geht.
Schedule:
+Gute Spieleauswahl
+Lage der Tage
-Kleine Runs tagsüber, lange Runs nachts laufen lassen
-Event an einem Sonntag, anstatt einem Freitag aufhören lassen
Beim Schedule hat Veni wahre Wundertaten bewirkt. Vor allem kurz bevor das Event anfing, als uns gefühlt links und rechts Runner absprangen, hat er dafür gesorgt, dass die Lücken immer geschlossen wurden, bzw. als das nicht mehr ging, sie so legte, dass sie in Blöcken zusammengefasst waren. Dadurch konnten sie besser kurzfristig gefüllt werden. Das hatte allerdings ebenfalls zur Konsequenz, dass die Runs im Schedule längenmäßig irgendwann kreuz und quer lagen.
Ob man daher beim nächsten Mal kleine Runs wirklich tagsüber laufen lässt, oder nachts, werden wir dann sehen. Dasselbe gilt auch für die Länge des Events, bzw. wann es aufhören soll. 5 ½ Tage war schon eine gute Dauer. Und ob wir es dann länger oder kürzer machen, wird sich dann zeigen. Genauso, was den Endtag angeht. Der lag dieses Mal deshalb am Freitag, weil wir die Location nur bis Samstag gemietet hatten.
Setup:
+ Für die Größe des Events professionelles Setup
– Teilweise sehr lange Setupzeiten (Bis zu 30 Minuten)
– Fehlender Backupplan bei den langen Setupzeiten
– Eintönige Spieleübergänge
– In Setuppausen mehr Reklame für Sponsoren und Helfern der Technik machen
– Mehr Hosting in den Setupzeiten machen
– Evtl. 2. Cam für Setupphasen nutzen, für Interview oder Präsentation der Preise
Neben dem Equipment ist die Setupphase der Punkt, der am meisten unter den Veränderungen kurz vor Eventbeginn litt. Es gab Pläne, wie man die Pause unter anderem mit vorher aufgezeichneten Interviews hätte füllen können. Was sich jedoch durch den Ausfall einiger Leute zerschlug und wir am Ende nicht mehr die Zeit hatten, uns darüber Gedanken zu machen, wir wie diese Umbaupausen am besten hätten füllen können. Mit dem Ergebnis, das die Sponsoren kaum geshoutoutet wurden und die Preise entsprechend wenig präsentiert wurden.
Aber aus Erfahrung wird man klug und dementsprechend wird dass das nächste Mal nicht mehr vorkommen. Zum einen werden wir Interviews zeigen, zum anderen wird auch das Hosting etwas besser ausfallen und es wird auch garantiert andere Sachen geben, mit der wir die Setuppausen, so denn sie mal etwas länger dauern, füllen können..
Equipment:
– Zu wenig Practiceequipment
– Zu wenig NTSC Fernseher
– Zu wenig Audioequipment
– Audioequipment war teilweise zu empfindlich
– Mehr Streamingequipment
Der Practiceroom war mangelhaft ausgestattet, da muss man erst gar nicht diskuttieren. Besonders zu Beginn fehlte es gefühlt an allem. Und hätte ChuckJuck nicht sein Handy als Hotspot bereitgestellt, hätte man im Practicebereich auch kein Internet gehabt.
Dass so wenig NTSC-Fernseher vorhanden waren, stand erst am Samstag Nachmittag fest. Zum Glück für uns erwies sich einer der abgeholten Röhren Gottseidank doch noch als NTSC-fähig, was uns etwas den Hals rettete.
Trotzdem müssen wir dafür sorgen, dass beim nächsten ZFM mehr NTSC-Fernseher vorhanden sind. Das geschieht entweder dadurch, dass wir uns die von Sakurion ausleihen, falls er sie uns beim nächsten Mal überhaupt zur Verfügung stellen würde. Und/Oder wir gucken gleichzeitig, dass wir weiterhin nach solchen Röhrenfernsehern suchen.
Allerdings müssen wir ebenso schauen, ob es nicht Alternativen zu Röhrenfernsehern gibt. Denn die für Speedrunner benötigten Röhren sind hier in Europa nicht eben häufig vorhanden und werden im Laufe der Jahre auch immer weniger, da sie nicht mehr produziert werden.
Wegen den Tonproblemen: Da wurde schon unter dem »Location«-Punkt dargelegt, woran das lag.
Des Weiteren fehlte uns allgemein Equipment, da eben kurz vor Eventbeginn Leute ausgestiegen sind, die noch zusätzlich welches hätten mitbringen sollen. Nur dank MrTiger92 hatten wir überhaupt genügend Headsets und Mikrofone beisammen.
Also brauchen wir zum nächsten Mal mehr Audioequipment oder jemanden, der aus dem vorhandenen Material mehr Qualität kitzeln kann.
Das mit dem Streamequipment stimmt ebenfalls. Auch hier wieder, dass uns Leute, die bestimmte Sachen mitbringen wollten, kurz vor Eventbeginn aus Gründen abgesprungen sind. Leider ist das Equipment, das uns während des Events vor allem fehlte (Bestimmte Capturecards und ein Framemeister), nicht billig, weshalb man gucken muss, ob und wie man diese Geräte am besten besorgen oder evtl. leihen kann.
Informationsquellen:
– Es fehlte eine zentrale Informationsquelle
Eigentlich war eine zentrale Informationsquelle vorhanden. Und das war die Homepage, bzw. als sie nicht erreichbar war, Google Dokumente. Vermutlich, was auch ein wiederkehrender Kritikpunkt ist, wurde das nicht genügend kommuniziert.
Contra:
– Das geringe Practiceequipment wurde nicht kommuniziert
– Anzahl der PCs wurde nicht wirklich kommuniziert
– Bessere Kommunikation untereinander (Sowohl vor Ort als auch mit online Leuten)
Kommunikation. Das große Thema bei unserer internen Nachbesprechung. Einfach, weil sie nicht funktionierte. Sei es onsite mit online oder onsite untereinander, die Kommunikation war stark verbesserungswürdig. Und wird zum nächsten Mal besser laufen, weil wir jetzt wissen, woran wir arbeiten müssen. Zumindest hoffe ich das.
Die mangelnde Kommunikation des Practiceequipments, bzw. der Anzahl der PCs hatte multiple Gründe. Zum einen erfuhren wir erst am Samstag, dass die Anzahl an vorhandenen Röhrenfernsehern deutlich niedriger liegt, als gedacht. Und zum anderen, vor allem was die Anzahl der PCs angeht, gab es eine Kurzschlussreaktion von mir. Um zu verhindern, dass uns noch mehr Runner abhandenkommen würden, als schon zu dem Zeitpunkt geschehen war, entschloss ich mich bewusst dafür, die Infos nur noch auf direkte Anfrage rauszurücken. Für letzteren Punkt gibt es keine Entschuldigung, das ist klar!
Zumindest sind wir, was die PCs angeht, bei zukünftigen Events auf der sicheren Seite, da Tuxedo Computers uns weiterhin unterstützen möchte. An dieser Stelle danke schön dafür!
Ansonsten, wegen den Röhrenfernsehern, wurde bereits unter dem Equipmentpunkt vieles gesagt.
Layout:
– Schriftgröße bei Spendenstand und Incentives, sowie Zocktoberfest-Marathon war zu klein
– Graugebänderte Hintergrund wirkt unpassend, wenn Schrift nicht an den Bändern ausgerichtet wurde
– Evtl. Kommentatoren bzw. Leute auf der Couch anzeigen
In Sachen Schriftgröße hat die Grafikabteilung gesagt, dass diese dieselbe sei, wie sie bereits bei vorherigen Events genutzt wurde. Das war das erste Mal, dass sie bemängelt wurde. Es wäre daher interessant zu wissen, ob auch andere dieses Problem sehen.
Wegen dem Hintergrund wird demnächst mal probiert, wie es mit einer anderen Farbe aussieht.
Mit in die Namensnennung im Layout fließen die bereits bei der Couch genannten Gründe mit rein, wieso das nicht geschehen ist. Wird also zum nächsten Mal besser.
Leute, die vor Ort sind:
+ Super Sympathisches Team vor Ort
– Mehr auf die Gesundheit achten
– Keine 30+ h Schichten führen
– Mehr Kommentatoren
– Besetzung von Regie und Hostingstationen nicht immer konstant
Das Vertrackte an der Anzahl an Leuten, die vor Ort waren, war, dass sie sich einerseits den Arsch aufrissen. Aber andererseits gab es genügend Organisatorische Mängel, die unter anderem dazu führten, dass die Regie gegen Ende des Events teilweise nicht besetzt war. Da muss man definitiv dran arbeiten.
Ebenso werden wir vermutlich mehr Leute brauchen, die zeitgleich vor Ort sich um alles kümmern und auch so flexibel sind, nötigenfalls einen anderen Verantwortungsbereich zu übernehmen, wenn ein Teammitglied den Bereich wechseln möchte. Da kann evtl. eine Onsite-Crew uns unterstützen. Diese wird vermutlich bis zum nächsten Onsite-Event gegründet sein und dann ihre Feuerprobe erleben.
Runner:
– Es wurde zu wenig auf die Runner eingegangen
– Es fehlte an Shoutouts der Runner
– Nächstes Mal evtl. Interviews mit den Runnern führen?
– In langen Setuppausen Interviews führen
Wegen den Interviews wurde schon beim Setup alles gesagt.
Was die fehlenden Shoutouts angeht, so ist das ebenfalls der mangelnden Kommunikation zuschulden. Es wurde in den letzten Wochen vor Eventbeginn nicht geklärt, wo die Zuständigkeiten lagen, eben weil so viel Chaos herrschte und wir mit allen Mitteln versuchten, das ZFM zu retten. Das klärte sich erst nach Beginn.
Die Twitchnamen der Runner wurden im Layout genannt und dann später ebenso geshoutoutet. Sie wurden allerdings nur selten auch von den Hostern genannt, was definitiv beim nächsten Mal nicht geschehen soll.
Social Media:
– Vor allem zu Beginn fehlten die Posts
– Shoutouts und Tweets fehlten teilweise
Siehe, was bei dem Runner-Punkt geschrieben wurde. Ursache war die Mangelhafte Kommunikation vor allem zu Beginn, zwischen Onsite- und Online Germenchmitgliedern.
Spenden und Incentives:
– Preise und Incentives könnten mehr beworben werden
– Mindestspende auf 5€ herabsetzen
– Es wurde zu viel wert auf die Spenden gelegt
– NiGhZ Incentiveidee wirkte zu sehr nach Sellout
Das mit den Preisen und Incentives beruht darauf, dass die Hostingstation teilweise nicht wusste, dass sie dass nochmal bewerben sollten. Also wird beim nächsten Mal auf eine bessere Einweisung wert gesetzt.
Was die Spenden angeht, besonders die Incentiveidee von NiGhZ, müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Die Grundidee war gut, nur die Ausführung war miserabel. Zum einen war die anvisierte Spendensumme für dieses Incentive deutlich zu hoch! Und zum anderen war es ganz schlecht, dass wir dann auch noch, als die Summe das erste Mal nicht erreichten, den Zeitraum verlängerten! Das war Sellout hoch X und sollte definitiv nicht Germenchart sein, bzw. werden. Es wird nicht nochmal vorkommen.
Stream:
– Bessere Bildqualität
– Bessere Ausleuchtung
Die Bildqualität des Streams an sich war im Prinzip in Ordnung. Was allerdings nicht OK war, war die Capturequalität alter Konsolen, vor allem zu Beginn. Das Extrembeispiel ist dabei natürlich Sonic the Hedgehog Master System-Race. Das lag ebenfalls an fehlendem Equipment, was wir hoffentlich zum nächsten ZFM haben werden.
Die bessere Ausleuchtung ist definitiv etwas, wo wir uns verbessern müssen. Aber da hätten wir ebenfalls die Lampen benutzen können, die im Practiceroom vorhanden waren. Was wir auch erst nach Eventende erfuhren.
Unterkunft:
– Vier Kilometer vom Hotel zur Location waren ungünstig
Wir müssen definitiv zum nächsten Mal Masshousing anbieten, damit nicht jeder das Hotel nehmen muss. Entweder das, oder dass wir einen Taxi/Shuttledienst offerieren können, der einen problemlos für wenig Geld transportieren kann.
Und das sind die Antworten auf das erhaltene Feedback. Ich hoffe, dass sie zu eurer Zufriedenheit ausfielen. Falls nicht, hinterlasst einfach nochmal ein Feedback. Am Ende kann ich nur versprechen, das wird zum nächsten ZFM alles besser werden. Nur, um dann komplett neue Fehler zu machen. 😉
Vielen Dank für das erhaltene Feedback
RUMMEL
Euer Civ